Wenn schon der VDE-Kongress das „Internet der Dinge“ behandelt wird’s doch mal interessant. In einem aktuellen Artikel „Mehr Mut für das Internet der Dinge“ der VDI-Nachrichten Nr. 45 v. 11.11.2016 wird gesagt „Das Internet der Dinge verlangt viel von der deutschen Industrie“.
Ich sage, Bequemlichkeit, Betriebsblindheit oder einfach fehlendes Bewusstsein für den Fortschritt wird für den Untergang einer alten, nicht zukunftsfähigen Industrie sorgen. Noch wird teils mit diesen altmodischen Abteilungsdenken an den Hochschulen gelehrt – analog. Den jungen Absolventen wird teils eine alte Welt beim Jobeinstieg aufgezwungen. Digital denken ist angesagt. Sensoren werden Datenquellen, die die Cloud im Internet beliefern und BigDataAnalysen zeigen potenzielle Geschäftsmodelle, die dann u.a. als SoftwareAsAService (SaaS) online angeboten werden. Datenquellen können manipuliert werden – die Cloud ist angreifbar – die Sicherheit (Cloud-Security) wird zum wichtigen Element in dieser neuen Wertschöpfungskette. Raum und Zeit werden relativ, sofern man die Theorie in die Praxis umsetzt.
Meine Proklamation an die Verweigerer der Digitalisierung:
Bringen Sie neuen Wind in das starre Abteilungsdenken und arbeiten Sie vernetzt – interdisziplinär. Das Denken dafür muss erst erlernt und die Mitarbeiter dafür abgeholt werden. Berührungsängste müssen genommen werden. Mechatroniker (B.Sc. / M.Sc) bringen das interdisziplinäre Arbeiten i.d.R. von der „Pike“ auf mit sich. Nutzen Sie dieses Potenzial für Veränderungen in der Belegschaft. Ernennen Sie DigitalNatives zu DigitalScouts oder DigitalSatellites, qualifizieren Sie ihre Stammbelegschaft, nutzen Sie die Generation [Y] als Analog-Digital-Wandler. Fordern Sie Ihre Belegschaft auf umzudenken.
Es liegt meiner Meinung nach nicht nur an den teils noch fehlenden wirtschaftlichen Möglichkeiten zur Digitalisierung bestimmter Prozesse, es liegt viel mehr an der fehlenden Anwendung oder dem Bewusstsein. Vielen ist heute nicht bewusst, warum sie bestimmte Dinge der digitalen Welt nutzen – dieses digitale Bewusstsein fehlt nicht nur der alten Industrie. Für das digitale Bewusstsein sorgen derzeit die Medien. Neue Start-Ups, die den Geist des Silicon Valley verinnerlicht haben, kommen auf. Es ist an der Zeit sich neu aufzustellen. Die Karten werden neu gemischt. Spielen Sie mit, bleiben Sie Wettbewerbsfähig durch mehr Flexibilität und Produktivität!
Stellen Sie Ihr Geschäftsmodell auf die Probe und prüfen Sie neue Potenziale. Nutzen Sie die StartUp-Mentality wie es der Daimler-Konzern macht oder bauen Sie eine neue Marke auf wie es BMW mit dem „i“ gemacht hat. Letzteres benötigt weniger Transformationsverluste durch Umformen alter Strukturen und nutzt des KnowHow der alten Industrie geparrt mit einer adäquaten neuartigen Struktur. Möglicherweise hat Ihr Geschäftsmodell keine rosige Zukunft wie beispielsweise Endschalldämpfer für Verbrennungsmotoren im KFZ-Bereich. Digitalisierung auf „Biegen und Brechen“ ist kein Allheilmittel für ein auslaufendes Geschäftsmodell.
Warum sprechen wir von der „Digitalisierung“ ? Weil Merkel sagte, dass die Digitalisierung irgendwann uns alle erreicht ? Weil vor dem Digital das Analog war ? Es ist doch nur die flachendeckende Nutzung der vernetzten IT-Infrastruktur im Alltag durch eine anders denkende und arbeitende Generation.
Mehr Produktivität und eine 4 Tage Woche ? Vereinbar. Standortfaktor ? Schnelles Internet! Zaun und Wachpersonal ? Auch in digitaler Form notwendig! Home-Office ? Möglich bei passender Unternehmenskultur! Wagen Sie Experimente. Verlagern Sie Prozesse in die digitale Welt.
Verfasst von einem DigitalNative der Generation [Y], der Sie gerne begleitet.